Dreikönigmusig

Foto: Rüdiger Hartmann

„Musig“ deutet nicht auf unzureichende Deutschkenntnisse der drei Musiker der Dreiköigmusig hin, sondern auf deren Verbundenheit mit ihrer Heimat Oberschwaben, und in deren Dialekt spricht man Musik mit langgezogenem u und weichem g aus.
Und Dreikönig nicht etwa deshalb, weil sich die drei Musiker als „Dreikönige der Volksmusik“ verstehen, sondern „Dreikönig“ ist in diesem Falle eine Herkunftsbezeichnung. „Dreikönig“ heißt das altehrwürdige Fachwerkhaus im Zentrum von Bad Saulgau im Besitze von Hans Georg Rimmele. Zusammen mit Brun
o Bischofberger und Peter Wagerer (und weiteren Personen) hat er vor vielen Jahren den ehemaligen Bier- und Malzkeller im „Dreikönig“ zu einem kleinen Kulturzentrum ausgebaut, in dem vielerlei Bands, Chöre, Kleinkünstler und auch Dialektdichter aufgetreten sind.

Bruno Bischofberger aus Herbertingen ist nicht nur ein gern gesehener und unterhaltsamer Gast im „Dreikönig“, sondern war auch als Banjospieler viele Jahre Mitglied der „Schwaaz Vere`s Jazz Gang“, deren Heimat der Dreikönig ist. Noch vor dem Banjo spielte er Akkordeon u.a. im Akkordeonorchester Enzensberger und dies bei vielen Tourneen europaweit. Lange hat er das Instrument vernächlässigt, aber jetzt hat er es wieder neu für sich entdeckt. Das Instrument eignet sich nicht nur für deutsche Volksmusik, sondern auch für Klezmer-Musik, Swing, bessere Schlager und entsprechend setzt er es auch ein. Am Heiligen Abend leitet „Bischof“ als Chorleiter die Saulgauer Engelsinger, die an vielen Plätzen der Stadt und in der Mitternachtsmesse die Zuhörer erfreuen.

Peter Wagerer spielt Bass nicht nur bei den Schwaaz Veres, darüber hinaus auch beim Städteorchester Saulgau-Riedlingen und mit vielen anderen Orchestern in Messen und Konzertsälen.

Hans Georg Rimmele kommt eigentlich von der Blasmusik (Stadtmusik Saulgau, Heeresmusikkorps der Bundeswehr), hatte aber immer schon ein Faible für Jazz in großer Bandbreite. Mit Blaskapellen ist er vielen Ländern aufgetreten, u.a. Brasilien, Japan, USA und Irland. Nicht nur bei den Schwaaz Veres jazzt er und schreibt deren Arrangements, auch bei „Swingpfote“ spielt er Altsaxofon und Klarinette und leitet zudem seit 25 Jahren die Big Band Saulgau.

Als „Saulgauer Tanzbodenmusik“ spielte das Trio oberschwäbische Volksmusik bei vielerlei Anlässen, war schon mehrmals im Fernsehen zu erleben und ist auch auf der CD „mitanand“- Volksmusik und Mundart aus Oberschwaben zu hören. Seit Bruno Bischofberger Frau Bärbel Krampe am Akkordeon ersetzte, nennte sich das Trio „Dreikönigmusig“.
Von der Volksmusik mit Klarinette, Akkordeon und Bass kann das Trio nahtlos in den Classic und Swing Jazz mit Klarinette/Saxofon, Banjo und Bass übergehen. Das war sicher der Grund dafür, dass das Trio im September 2007 als Vertreter des Landes Baden-Württemberg zu den Tagen der „Experimentierfreudigen Volksmusik“ nach Appenzell/Schweiz eingeladen. „Cross Over“ war dort erwünscht, Appenzeller Volksmusik wurde vermischt mit Balkan Musik, Jazz, Latin, eine interessante Melange entstand, bei der die Saulgauer kräftig mitmischten. Mehrmals trat die Dreikönigmusig bei Ausstellungseröffnungen auf, z.B
. bei der des New Yorker Künstlers James Rizzi in Pfullendorf und der Bräckle Ausstellung in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Berlin, beim Sommerfest des Priesterseminars Freiburg im dortigen Collegium Barromaeum, im Dornier Museum Friedrichshafen, bei vielen offiziellen Anlässen und mit viel Erfolg in Chalais, der französischen Partnerstadt von Bad Saulgau.

Aufführung der "Ragtime Mass" von Johann Simon Kreuzpointner am 28.10.17 in St. Johannes Bad Saulgau und am 29.10.17 im Kloster Sießen mit Gesangssolisten, der Chorgemeinschaft "Cantemus" und der erweiterten Dreikönigmusig.    Leitung: Schwester Eva Maria Schenk